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Die FuTK 515 in Lehesten


Die Funktechnische Kompanie 515 wurde mit Standort Lehesten ( Auf dem Wetzstein ) am 01.12.1983  in den Bestand des Truppenteils FuTB-51 aufgenommen.

Funkmessstationen waren im Bestand:



Sowie das Objekt: WP-01-M     des automatischen Führungs- und Leitsystems
In der FuTK-515 wurde im Oktober 1984 der St-68 U übernommen.


Am 02.01.1985 wurde der ST-68U der FuTK-515 zum DHS zugelassen.

Die Darstellung der Sekundärinformation vom WP auf den operativen Sichtgeräten wurde im Ausbildung 1985/86 realisiert.

Radarstation, aber keine Raketen auf dem Wetzstein bei Lehesten

Seite Ende 1983 arbeitete eine Radarstation der NVA bei Lehesten. Rund um die Uhr überwachten DDR-Soldaten den süddeutschen Luftraum. Die Einheimischen vermuteten eine Raketenbasis.

( Quelle OTZ 11. Juli 2015 / 07:10 Uhr)

Unterirdische Anlagen: Radarstation der NVA auf dem Wetzstein bei Lehesten im Jahr 1990. Nur große Rohre waren sichtbar. Foto: Reinhard Kübrich

Lehesten. „Wo sind die Raketen“, fragten einige Lehestener am 1. März 1990, als sie auf den Wetzstein durften. Die Funktechnische Kompanie (FUTK) der Nationalen Volksarmee hatte zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Das militärische Sperrgebiet sorgte bis Ende 1989 für viele Gerüchte. Von einem Raketenstandort wurde in der Bergarbeiterstadt hinter vorgehaltener Hand gesprochen.

Doch Aufgabe der etwa 70 Soldaten und Offiziere war es, den Luftraum im Süden der Bundesrepublik zu überwachen. Rund um die Uhr. „Wir hatten immer die neueste Technik sowjetischer Bauart. Die Daten aller Flugbewegungen, die wir erfassten, wurden sofort nach Sprötau bei Erfurt weitergemeldet und dort ausgewertet. Der zentrale Gefechtsstand für die Luftabwehr befand sich in Cottbus“, erinnert sich Ralf Rensch . Der Hauptmann a.D. war 18 Jahre Angehöriger der NVA und gehörte zu jenen, die am 1. Dezember 1983 in der FUTK 515 ihren Dienst aufnahmen.

Am 27. Juli 1979 wurde auf dem höchsten Berg Ostthüringens der 1902 errichtete Bismarckturm gesprengt. Das hatten die Lehestener mitbekommen. Wald wurde gerodet, die Bauarbeiten begannen. Und immer beobachtet vom „Klassenfeind“. Von den Bauarbeiten existieren Luftaufnahmen in einem Münchener Archiv. Die Radarstation verschwand in der Erde. Große Rohre ragten aus ihr. Zu sehen war nur das Wachhäuschen. An der Straße nach Brennersgrün wurden in Lehesten Unterkünfte für die Soldaten und Wohnungen für die Offiziersfamilien gebaut.

Starts und Landungen bis Nürnberg auf dem Schirm

„Täglich um 7 Uhr war Vereidigung, 8 Uhr begann der Dienst bis zum nächsten Morgen. Immer nach zwei Stunden erfolgte die Ablösung. Die längste Pause dauerte sechs Stunden“, berichtete Rensch . Die Mannschaft hätte 30 Tage auf dem Wetzstein isoliert überleben können. Für diese Zeit war Nahrung und Trinkwasser vorhanden. Zivilangestellte sorgten dafür, dass die technische Ausrüstung immer funktionierte. Die Ausrüstung der Funktechnischen Truppen gestattete es, Luftzielen in allen Höhen zu orten und ihre Staatszugehörigkeit zu bestimmen. Genaue Informationen konnten an die anderen Waffengattungen im System der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages weitergeleitet werden. Startete oder landete ein Flugzeug im entfernten Nürnberg , hatten es die NVA-Soldaten auf dem Schirm. Alle Flugbewegungen wurden registriert. Nicht nur die großen Maschinen, auch von Privatmaschinen und Sportfliegern waren die Positionen bekannt. Besonders viele registrierten die Überwacher an Wochenenden, wenn auf den fränkischen Regionalflugplätzen viel los war. Das Interesse der gut ausgebildeten Soldaten und Offizieren galt jedoch vor allem den militärischen Fliegern der Bundeswehr oder der US-Streitkräfte. Passierte ein Flugzeug die Grenze der DDR , wurde das mit Kameras dokumentiert. Sofort stiegen Hubschrauber einer Einheit der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte auf, die in Stelzen bei Tanna im heutigen Saale-Orla-Kreis auf ihren Einsatz warteten.

Mit dem Einigungsvertrag vom 3. Oktober 1990 hörte die DDR und somit die NVA auf zu existieren. Der Bundesverteidigungsminister übernahm die Befehls- und Kommandogewalt. Der Standort Wetzstein wurde von der Bundeswehr im März 1991 aufgelöst.

Einen Teil des Areals nutzt heute ein Amateurfunkclub. Antennen sind zu sehen, die Natur erobert sich das Gelände langsam zurück. Das Wachhäuschen steht noch. An manchen Sonntagen können hier Wanderer einkehren.

Reinhard Kübrich / 11.07.15



 

 

Ein Bild der FuTK nach Auflösung - Bildmitte - die vier Garagen ist der GS. Hier war das automatische Führungs- und Leitsystem untergebracht ( Bildquelle:Wetzsteinfunker)

Einige Bilder aus dem Jahre 2004

Der Altvaterturm - rechts zwischen den Büschen liegen noch Teile für eine FB-3

 

Standort der Funkamateure

Das Random - komplett aus einen Kunststoffmaterial hergestellt. Im Innern befanden sich Richtantennen.

Standort einer Funkmeßstation

  

Standort des Bismarkturmes - wurde 1979 abgerissen

    

                                  Historische  Anzeige von 1936

 

Im Herbst 2011 hatte die Gelegenheit den unterirdischen Gefechtsstand zu besuchen, hier einige Bilder:

Flur und Eingangsbereich mit Drucktür

Sanitärräume

Küche                                 Speiseraum

Toiletten

Lüfterzentrale

Gefechtsstand

Funkraum

 

Garage für System WP (04)                Zeichnung P-12 Antenne

Staubfilter                                       Telefonanlage