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Oberweissbacher Bilder & Geschichten - 1


Auszug aus der Chronik von Oberweißbach

1417 - "Wisebach im Amte Schwarzburg" findet in einem Teilungsvertrag der Schwarzburger Grafen erstmalige Erwähnung.

1531 - wird in der Oberherrschaft Schwarzburg die Reformation durch Graf Günther XXXII. eingeführt.

1600 - kaufen die Schwarzburger Grafen das Lehn Oberweißbach von der Familie von Greußen zurück.

1613 - war am 24. Mai die sogenannte "Thüringer Sündflut", furchtbare Gewitter verwüsteten den größten Teil Thüringens.

1635 - herrschte auf den Wald die Pest, im benachbarten Meuselbach sterben 127 Menschen.

1640 - im dreißgjährigen Krieg lagerte bei Saalfeld ein Teil des kaiserlichen Heeres (nicht Schweden) unter dem Befehl des Generals Piccolomini in einer Stärke von 16-20000 Mann. Räubernde Banden dieses Heeres streiften bis herauf in den Wald; Oberweißbach wurde samt Kirche geplündert und niedergebrannt, die Einwohner hatten sich in den Wald geflüchtet, wo sie den größten Teil des Sommers zubrachten. Der angerichtete Schaden betrug 7188 Gulden, für Mittelweißbach 569 Gulden.

 1720 - die seit ungefähr 1700 in Oberweißbach bestandene Oberförsterei wird aufgehoben, dieselbe stand auf dem sogenannten "Forstacker" (heute Hotel "Burghof").

( mit der Chronik geht es weiter im Teil 2)

 Unser Rundgang durch Oberweißbach beginnt am Schützenhaus.

Das Schützenhaus wurde 1852 erbaut und im August 1853 fand das erste Vogelschießen in Oberweißbach statt.

 

Schützenfest um 1905 am Schützenhaus - das Bild zeigt das Beerkuchenessen.

(Hier wird in einen runden Kuchen - Durchmesser ca. 80 cm, in der Mitte ein Taler eingebacken. wie im Bild müssen sich 3 Mann zur Mitte durchessen. Wer den Taler zuerst im Mund hat hat gewonnen)

Hier ein ein Zeitungsbericht aus dem Oberweißbacher Bezirksblatt vom 18.Juli 1905

Unser diesjähriges so wohl gelungenes Schützenfest nahm am verflossenen Sonntag sein Ende und hatte folgenden Verlauf. Nach erfolgreichen Festumzug wurde das Hauptschießen vom Schützenhauptmann Herrn Kaufmann Emil Jahn mit den üblichen Ehrenschüssen auf Seiner Durchlaucht Fürst Günther eröffnet. Das der edle Schießsport hier noch in ziemlich hoher Blüte steht, beweist uns, das während des Schützenfestes ca. 3400 Schuß abgeben worden sind. Die Schützenkönigswürde ging vom Schornsteinfegermeister Herrn Karl Geyer auf den Kaufmann Herrn Carl Eberhardt über. Auf die Preisscheibe errang der Schützenleutnant Herr Rudolf Eberhardt, mit 28 Ringen den 1. Preis. Auch an den Schaubuden fehlte es diesmal nicht und war unser großer Festplatz voll bebaut. Der Besuch war ein sehr reger, und besonders am Haupttag bedeckten große Menschenmassen den Festplatz. Das Geschäft war durchweg ein Gutes zu nennen. Die Musik wurde von der hießigen Musikkapelle unter der bewährten Leitung des Herrn Fichtmüller ausgeführt und verdient volles Lob. Der beste Beweis daß es noch gut um die hiesige Schützengesellschaft steht ist, daß in diesem Jahr zwanzig neue Aufnahmen gemacht wurden und dieselbe 83 Mitglieder zählt. Wir wünschen dem Verein ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen.

Bis hierher der Zeitungsbericht. (der Verfasser ist unbekannt)

Vor dem Schießhaus der Park.

1834 begann man mit den Bau des "Felsenkellers" mit Kegelbahn der am 16. Februar 1836 eröffnet wurde. 1839/40 wurde das Brauhaus am Felsenkeller gebaut.

Der Felsenkeller um 1950

Vom Felsenkeller durch die Bahnhofstraße um 1920 zur Hauptstraße

von der Bahnhofstraße Richtung Cursdorf kommen wir an den "Burghof"

Hier eine Geschichte ais dem Burghof:

In der Burghofgaststube sitzen in der Nachkriegszeit Oberweißbacher und Urlauber an den Biertischen. Ein Gewitter entlädt sich direkt über den Ort. Die Burghofgäste erschrecken regelmäßig bei Blitz und Donner. Nach einem großen Donnerschlag sagte der Burghofswirt Arno: " ich glaub jetzt hat der Blitz in unseren großen Birnbaum im Hof eingeschlagen". Die Wirtshausgäste, besonders die Großstädtischen, erzittern., und ein alter Oberweißbacher Stammgast sagt: " Ho Arno, da schenk noch eus eu, bevor der Blitz in de Bierleitung einschläd".

 

Vom Burghof die Hauptstraße abwärts kommen wir am Brunnen vorbei zum kaiserlichen Postamt.

rechts, das Kaiserlische Postamt um 1910

 die erste Postkutsche

 weiter geht es dann Richtung Marktplatz 

 

 

 vorbei an der Buchbinderei "Ortloff" weiter zum Markt

Umzug zum Geburtstag des Kaisers 1910 - links sehen wir den Gasthof "Zum Erbprinzen", die heutige "Schenke".

Am Sonntag, den 24. Mai 1857 brannten am unteren Marktplatz 26 Wohnhäuser und 20 Scheunen nieder. Auch die Gemeindeschenke und das Brauhaus fielen den Flammen zum Opfer. Noch im gleichen Jahr kaufte die Gemeinde das Wilhelmsche Grundstück am Markt (der jetztige Boden der Schenke) für 6000 Gulden an und am 23.09.1857 wurde die Gemeindeschenke eröffnet und trug den Namen "Zum Erbprinzen". Die neue Gemeindeschenke wurde von der Familie Breunel bewirtschaftet und kaufte sie später von der Gemeinde ab.

 

Von 1821 bis 1822 erfolgte der Bau des zweiten Gasthofes, der "Goldene Anker" der vom Gastwirt Koch bewirtschaftet wurde.1821 erhielt er die Konzession. Am 28. Mai 1822 hat der Gastwirt Koch sein Schild, einen goldenen Anker, ausgehängt. Hier der "Goldene Anker" nach der Fertigstellung.

Der "Goldene Anker" um 1920

Und wer den Heidelbeerkuchen selbst backen möchte hier das Rezept:

Hefeteig: Hefestück von 50g Hefe, 1/4 Liter lauwarme Milch und 500g Mehl. Mehl in die Schüssel geben, lauwarme Milch mit Hefe verrühren und in einer Vertiefung das Hefestück anrühren. Etwas Zucker darüber streuen und gut eine Stunde lang bei Zimmertemperatur ruhen und gehen lassen. Danach 200g Zucker, 150g Margarine und eine Prise Salz dazu mengen und auf einen normalen Ofenblech ausrollen und nochmal eine 1/2 Stunde gehen lassen.

Danach die gelesenen und gewaschenen Heidelbeeren (2 Liter) auf den Kuchen verteilen, mit Pudding (gekocht von 1 Liter Milch) übergießen, oder wie unsere Großeltern nur mit Gries und mit Zimt bestreuen. Gut backen und nach erkalten mit Zucker bestreuen.

Gutes Gelingen !

 

Weiter geht es dann im 2. Teil