Wasser für Oberweißbach
(Quelle: Festschrift 625-Jahr-Feier & Zwischen Fröbelturm und Bergbahn von Klaus Götze)
Unter großen Schwierigkeiten gelang es der Gemeindevertretung die Bevölkerung vom Bau einer Wasserleitung zu überzeugen. Italienische Arbeiter waren für die Ausschachtungsarbeiten angeworben wurden.
Es waren besonders billige Arbeitskräfte, die sich mit einfacher Kost begnügten und in Zelten übernachteten. Am 28. Dezember 1906 konnte das erbaute Wasserwerk feierlich übergeben werden. Die Pumpstation in der Ortsmitte hatt einen 6-8 PS Gasmotor und pumpte das Wasser aus der Brauhausquelle am Markt nachts in den Hochbehälter auf die Burg und am Tag in das Wassernetz eingespeist.
Bis Anfang der 1920er Jahre wurde Wasser auch aus öffentlichen Laufbrunnen entnommen und als Trink, Sozial- und Tränkwasser verwendet. Gespeist wurden die Brunnen aus benachbarten Quellen. Private „Bornstöcke“ waren auch innerhalb von Kellern und Scheunen vorhanden, die oft oberflächennahes Grundwasser nutzten.
Schon seit vielen Jahren hatte Oberweißbach im Sommer unter Wassermangel zu leiden. Neue Quellgebiete mussten erfasst und an das Leitungsnetz angeschlossen werden.
Bau Tiefbrunnen im Mellenbachstal Wasserwerk
So wurde 1947 durch einen Tiefenbohrung im Mellenbachstal in 57 Metern Wasser gefunden. Es wurde ein Bassin von 200 Kubikmetern mit Pumpe und Trafostation errichtet und das Wasser in Rohren an einen Steilhang von 400 Metern in das Rohrleitungsnetz am Felsenkeller gepumpt.
Rohrleitung vom Tal zum Felsenkeller Vom Felsenkeller zum Hochbehälter Burg
Da kaum Geld für dass Projekt vorhanden war erfolgten die Erdarbeiten durch freiwillige Helfer mit Hacke und Schaufel.
Eine Inschrift an der Pumpstation nahe dem Felsenkeller erinnert an diese beachtenswerte Gemeinschaftsleistung in dieser schweren Zeit.
Die Tafel sagt aus: „In schwerer Notzeit von 1947 bis 1949 wurde aus eigener Kraft dem Volke zum Nutzen dieser Wasserwerk geschaffen.“