Friedrich Fröbel gründete1840 in Bad Blankenburg den ersten Kindergarten. In ganz Deutschland und weltweit folgten unzählige Kindergärten, in denen durch bewußte Erziehung und Einflußnahme auf die Entwicklung der Kinder das Fröbelerbe gepflegt und weitergeführt wurde.
Der Oberweißbacher Fröbel-Verein, der sich 1887 dem Allgemeinen Deutschen Fröbel-Verein anschloß, hatte sich dem Erbe Fröbels verschrieben, um dieses in seinem Geburtsort zu bewahren. Dazu gehörte als eine der Hauptaufgaben, die Gründung eines Kindergartens. Der Initiative der Vereinsmitglieder war es zu verdanken, daß die Gemeinde kostenlos einen Raum der Mädchenschule zur Verfügung stellte. Sie sorgten auch für Mobilar und Beschäftigungsmaterial, wie Bausteine und Legetäfelchen, nach Fröbels Muster. Am 12.06.1889 nachmittags konnte der ersten Kindergarten in Oberweißbach eröffnet werden. 32 Kinder im Alter von 3 - 7 jahren wurden für ein monatliches Honorar von 1,- Mark Amalie Jacobi zur Obhut übergeben. Der Elternbeitrag war gleichzeitig das Einkommen dieser und nachfolgender Kindergärtnerinnen. Die knappen räumlichen Bedingungen und finanzielle Mittel schränkten jedoch die pädagogische Arbeit wesentlich ein. Der Besuch ging zurück und somit war die Existenz der Kindergärtnerinnen nicht mehr gesichert. Im Jahre 1892 endete die Existenz des ersten Kindergartens in Oberweißbach. Erst 1910 konnten die Tradition Fröbels fortgesetzt werden. In der Sonneberger Straße 13 wurde wieder ein Kindergarten gegründet. Dort konnten ca. 30 KInder von einer Kindergärtnerin betreut werden.Nach dem 1. Weltkrieg wurde auch diese Arbeit wieder eungestellt. Erst 1929 gründete Frl. Frieda Penzold (Tante Friedchen) in ihrem Haus in der Bahnhofstr. 10 einen privaten Sommerkindergarten. Ohne Unterstützung der Gemeinde, mit einem geringen Beistand vom Fröbel-Verein, leistete Frl. Penzold mit Geduld , Einfühlsamkeit und Zuwendung eine planvolle Bildung und Erziehung an den ihr anvertrauten Kindern.
Nachdem 1936 in Fröbels Geburtshaus ein neuer Kindergarten geplant war, gab sie ihre Arbeit als Kindergärtnerin auf. Nach dem Kriege war sie in der Kirche als Organist tätig. Und in Ihrem Haus fanden Sonntagsschulen und Gemeindenachmittage statt.
Der jahrelange Kampf des Fröbel-Vereins um die Erhaltung des alten Oberweißbacher Pfarrhauses hatte sich gelohnt. nach gründlicher Renovierung war 1937 in seinem Erdgeschoß ein Kindergarten entstanden. Nach einem festgelegten Tagesablauf spielten, sangen, bastelten und arbeiteten ca. 60 Kinder mit ihren Erzieherinnen in Haus und Garten.
Frau Holler - 1.Leiterin im Fröbelhaus Gruppenzimmer
Es standen 3 Gruppenräume zur Verfügung. Ständig steigende Kinderzahlen, und damit wachsender Bedarf an Kindergartenplätzen machte es notwendig 1955 einen 4. und 1963 einen 5. Gruppenraum einzurichten. Bis zu 115 Kinder waren im Haus untergebracht. Obwohl im Kindergarten des Fröbelhauses Fröbels Erbe auf praktische Weise gepflegt wurde, war der Gedanke an einem Kindergarten-Neubau seit 1968 in Oberweißbach im Gespräch.
In Gedenken an Fröbels 200. Geburtstag machten den Neubau aktuell. In kurzer Bauzeit, mit Hilfe vieler Menschen, Betrieben und Organisationen entstand in knapp einem Jahr ein moderner Kindergarten. Am 14. Februar 1982 war es dann soweit, die Kinder, Erzieher und Bauleute feierten Einzug in den neuen Kindergarten. Die Übergabe des Schlüssels erfolgte sympolisch durch den Dirktor des bauausführenden Betriebes, dem VEB Kreisbaubetrieb Neuhaus, Herr Dr. Walter, an die Leiterin.
Nach der Übergabe hatten Eltern und Einwohner die Gelegenheit, die alttraktive Kinderbetreuungs-einrichtung, für die durch die DDR 1,2 Millionen Mark bereitgestellt wurde, in Augenschein zu nehmen.
In dem großzügig projektierten Kindergarten finden 90 Mädchen und Jungen Platz. Damit können alle Vorschulkinder Oberweißbachs, deren Eltern es wünschen, in der Einrichtung betreut weren. gegenüber dem ehemaligen Kindergarten im Fröbel-Geburtshaus vergrößerte sich die Kapazität um 16 Plätze.
Beim Saubermachen und Einräumen sind Eltern und Erzieherinnen gemeinsam am Werk
Die ersten Gruppen übernehmen den neuen Kindergarten
Ältere Gruppe - GL Frau Fünfstück Mittlere Gruppe - GL Frau Witter
Jüngere Gruppe - GL Frau Hampe Jüngste Gruppe - GL Frau Komann
Beschäftigungen
Hoher Besuch durch den Vors. des Bezirkes Suhl im Kindergarten
Besuch einer japanischen Delegation
Fröbelehrung am 21. April 1983 vor dem Geburtshaus
1995 übernahm dann die Arbeiterwohlfahrt Saalfeld die Trägerschaft über den Kindergarten "Friedrich Fröbel"
2010 wurde dann im Rahmen des Konjunkturprogramms der Bundesregierung nach dem Zukunftsinvestitionsgesetz der Kindergarten saniert. So wurde z.B.das Dach komplett instand gesetzt. Die Asbestverkleidung entfernt, die Wände gedämmt und das ganze Haus mit einer neuen Fassade versehen.
