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Oberweissbacher Bilder & Geschichten - 4


und weiter geht es mit Chronik im 20.-igsten Jahrhundert

1906 - wurde mit dem Bau der Wasserleitung begonnen

1907 - erbaut die Fa. Hugo Schneider die Glühlampenfabrik

1912 - im herbst fährt die letzte Personenpostvon Sitzendorf nach Neuhaus und wird durch das Postauto abgelost.

1919 - wird die Berufsschule für Glasbläser eingerichtet.

1920 - erhält Oberweißbach elektrische Beleuchtung.

1922 - wird die Bergbahn in Betrieb genommen.

 Wie die Glühlampenindustrie die Wendung zum Guten brachte

es war um 1900/01: Ein Glasbläsermit Namen Mylius Ehrhardt aus Lichtenhain bei Oberweißbach, welcher in Berlin arbeitete, kam damals nach Lichtenhain und richtete eine Glasbläserei in dem Wohnhaus Hörcher ein. Hier wurden die ersten Glühlämpchen von Glasbläsern eingeschmolzen und dann als "halbfertig" nach Berlin gesandt. Die Fertigstellung geschah dann in Berlin. Das waren die Anfänge der Taschenlampe. Der Glühfaden war ausschließlich ein Kohlefaden.

Es stellte sich jedoch bald heraus daß der Fabrikationsraum zu klein wurde. Genannter Ehrhardt stellte dann einen Antrag an die Gemeinde Lichtenhai auf Überlassung von Areal zum Errichten einer Glühlampenfabrik. Der Antrag wurde aber von den Dorf-Vätern verweigert. Jetzt wandte sich Erhardt an seinen Schwager in Oberweißbach: das Wohnhaus in Oberweißbach, Ecke Bahnhofstraße wurde aufgestockt und im Abau die Glühlampenfabrikation 1905 eingerichtet, allerdings wurde die Räume auch bald zu klein und somit erichtete dann Ehrhardt das Hauptgebäude in der Bahnhofstraße.

1910 trat dann Ehrgardt den Betrieb an die Hugo Schneider A.G. Leipzig (HASAG) durch Kauf ab.

1911 trat durch die Übernahme ein größerer Umbruch ein. Die Lampen wurden ab da fix und fertig hergestellt. Bis zu diesen Zeitpunkt nur als kohlefadenlampen.

1911/12 waren die Anfänge der Metallfadenlampen. Mit den Ausbruch des ersten Weltkrieges trat ein vorübergehender Stillstand ein. Ab 1916 wurde es wieder besser - es gab Heeresaufträge und der Betrieb mußte sogar Sonntags arbeiten um alle Aufträge zu erledigen. Die fehlenden Männer wurden durch Frauen ersetzt.

1926 kam dann die Vereinigung der beiden Glühlampenwerke Oberweißbach - Eisenach unter dem namen Wartburg-HASAG.

1948 wurde die HASAG in Volkseigentum überführt die dann unter den Namen RFT , VEB GLÜWO und NARVA firmierte.

Kurz nach der Jahrhundertwende bis Anfang der 90-iger jahre war die Glühlampenindustrie der Haupterwerbszweig der Bevölkerung von Oberweißbach und den umliegenden Orten Cursdorf, Deesbach und Lichtenhain, was entscheidend zur Verringerung der Armut in den Waldgemeinden beitrug. Der bedarf an Kleinglühlampen wurde mit der zunehmenden Technisierung sehr vielfältig. Speziallampen für recht unterschiedliche Zwecke wurden benötigt. So z.B. für Fahrzeugbeleuchtung, Kontrollampen für Technische Geräte und natürlich für unsere Weinachtsbaumbeleuchtung. Es entstanden neben Oberweißbach in weiteren Orten kleinere Glühlampenfabriken mit Spezialfertigung.

1972 wurde alle Betrieb im Kombinat VEB NARVA  zusammengeschlossen. Der Betrieb begründete Oberweißbachs Ruf als Wiege und Zentrum der Glühlampenindustrie in Thüringen und hatte bis zu seiner Liquititation 1991 rund 900 Beschäftigte in mehreren Betriebsteilen. NARVA wurde zum Begriff und übte im Ort selbst vielfältige Funktionen als Träger von Kulturgruppen, der Gesellschaft für Sport und Technik (heute Radioclub Oberweißbach), und der Betriebssportgemeinschaft aus. Er war Träger einer Kampfgruppeneinheit und Patenschaftsbetrieb von Schule und Kindergarten.

1993 wurde der Betrieb von einem privaten Eigentümer gekauft. Es wurde unter dem Namen NARVA-GULUX Glühlampenwerk GmbH mit wenigen Mitarbeitern auf alten NARVA-Maschinen weiter pruduziert. Die Produkte waren vor allen Weihnachtsbeleuchtung, -Ketten und -Gehänge. Unter der Bezeichnung "Soffilux" wurde eine neuartige Leuchtstofflampe geschaffen. Sie brachte sogar Messe-Gold ein.

Am 31-igsten Januar 2009 war dann das entgültige AUS für die NARVA-GOLUX Glühlampenwerk GMBH. Die Produktion wurde durch eine neue Firma mit den Namen Tec-o-lux GmbH & Co KG fortgesetzt.Anfang 2010 ging dann das Licht entgültig aus. Die Hallen wurden ausgeräumt und die Maschinen der Schrottaufbereitung zugeführt. So ging eine über 100-jährige Tradition in Oberweißbach zu Ende.

   

 

 

 

 

 

 

Rückseite Hauptgebäude (2011)                                                                  Lagergarage der Betriebshandwerker

 Im Teil 5 geht es weiter mit einer Geschichte über die  "Meuselbacher Kuppe"